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Jürgen Wittdorf

„Tom of Finland für die DDR“, „Etwas Vergleichbares hat es im Westen nicht gegeben“ oder „Kunstschatz“, das waren die Headlines großer Tageszeitungen und Magazine zur Ausstellung „Jürgen Wittdorf: Lieblinge“ im Kunstverein Ost KVOST im August 2020. Erst nach seinem Tod wurde der Öffentlichkeit deutlich, welche herausragende Bedeutung Jürgen Wittdorf für die DDR Kultur hatte.

Geschichte

Jürgen Wittdorf (1932-2018) war ein herausragender Grafiker und Zeichner. Studiert hatte er an der Kunsthochschule in Leipzig. Er war Meisterschüler an der Akademie der Künste in Berlin und im Anschluss freischaffender Künstler in Ost-Berlin. Ein großer Teil seines Nachlass’ befindet sich im Besitz der Studio Galerie Berlin: Stillleben, Aktzeichnungen, Landschaften und Tiere. Künstler und Galerie verband eine besondere Beziehung. 

Berühmtheit erlangte Wittdorf in den 50er und 60er Jahre mit Holzschnitten. Insbesondere die Mappenwerke „Zyklus Tiermütter“ (1958), „Zyklus der Jugend“ (1961) und der „Zyklus Jugend und Sport“ (1964) ragen heraus. Im letztgenannten Zyklus wird die Auseinandersetzung mit der eigenen Homosexualität sichtbar. Seinen Durchbruch als Künstler in der DDR erlangte er mit der Darstellung junger Menschen, die er nicht als Arbeiter oder Bauern idealisierte, sondern als Suchende mit Wünschen und Sehnsüchten. Die große Wittdorf-Ausstellung „Lieblinge“, nach seinem Tod im Jahr 2018, fand im Kunstverein Ost KVOST statt. 80 Arbeiten aus dem Nachlass und einige Leihgaben aus dem Schwulen Museum wurden gezeigt. Die Eröffnungsrede hielt Kultursenator Klaus Lederer, der auch das Vorwort für den umfangreichen Katalog schrieb. Die Ausstellung, obwohl mit Corona-bedingten Einschränkungen, war ein großer Erfolg. Umfangreiche redaktionelle Beiträge in den Feuilletons großer Tageszeitungen beschrieben die Bedeutung von Jürgen Wittdorf aus heutiger Sicht.

Kreationen

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